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Zuletzt aktualisiert: 16. Okt, 22:34

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Sonntag, 16. Oktober 2005

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Liebe Freunde,

endlich funktioniert das Mailen. Bei mir ist alles in Ordnung. Es ist noch immer sehr heiß. Das macht mir schon zu schaffen, da ich im Kopf noch nicht auf das afrikanische Leben eingestellt bin.

Verteilen der gespendeten Hirse
Gleich nach meiner Ankunft bin ich mit Tafa von der ONG Aghirin man in die Berge gefahren um möglichst rasch die Hirse zu den Menschen zu bringen. Tafa hat vorgeschlagen, einen Journalisten von Air Info mitzunehmen. Ibrahim Djallo hat uns auf der Fahrt nach Aouderas begleitet. Ich freue mich schon auf seinen Artikel. Ihr könnt diesen Bericht gleich nach dem Erscheinen der neuen Ausgabe der AIR INFO auf unserer Website lesen.

Folgende neue Projekte haben sich ergeben
Die Kommunikation mit Tafa von Wien aus per Mail hat es ermöglicht, das die Menschen in Auoderas und Umgebung wirklich profitiert haben. Diese Hilfe in der schweren Zeit hat die Menschen mobilisiert. Vor allem die Frauen haben gute Arbeit geleistet. Sie haben bis jetzt 1700m traditionellen Zaun aus Holzpfeilern und Dumpalmenblätter errichtet. In diesem Areal werden die Frauen 5000 Dumpalmen-Stöcklinge pflanzen und bewässern. Das ist eine großartige Arbeit, die die Frauen da leisten. Wir konnten sie dazu ermutigen, da die Hirsehilfe der österreichischen Freunde uns die nötigen Argumente geliefert hat, um ein nachhaltiges Projekt von den Frauen zu fordern, als Zeichen ihres Engagement in ihre eigene Zukunft.
Ich habe mich besonders über das Zusammentreffen mit einer jungen Österreicherin, die im Sommer für 3 Monate im Rahmen des LUCOP Projekts in Niger gearbeitet hat. Ihre Arbeit war eine Bestandsaufnahme der Arbeit in landwirtschaftlichen Bereich, sprich Gemüse und Getreideanbau in Iferouane.
Karina sprich gut französisch und hat sich mit den Menschen gut verstanden und daher einen guten Einblick in die Probleme der Menschen bekommen. Ihr Bericht spiegelt kein gutes Bild für die großen Entwicklungsorganisationen.
Wer gerne Kontakt zu Karina aufnehmen will, der kann das über INTERSOL in Salzburg gerne tun.
Ich habe mich gefreut, dass wir gemeinsam in Aouderas die Hirseaktion durchführen konnten und dass sich Karina Zeit genommen hat, auch unsere Frauenprojekte zu besichtigen und mit den Frauen zu sprechen.

Mein Haus und der Regen
Ich bin gerade dabei die Schäden des Regens bei mir im Haus auszubessern.
Ich habe auch zwei neue Bäume gepflanzt, da der Sturm einen Baum umgelegt hat. Zur Freude meiner Ziegen, die jetzt am Baumstamm balancieren und mit aller Energie die Blätter des Guavenbaumes erreichen wollen. Den Riesenschildkröten geht es gut und auch den Galgenvögeln und den Papageien.

Kurze Infos zum Tourismus
Die Touristische Saison verspricht ausgezeichnet zu werden. Point Afrique wird heuer mit zwei Flügen pro Woche vertreten sein. Es wird jetzt schon vermutet, dass es nicht genügend Geländewagen in Agadez geben wird. Hat die Hungersnot in Niger Werbung gemacht????

Kulturhaus
Die Arbeiten am Kulturhaus schreiten auch voran. Moussa hat auch in der Regenzeit weiter gebaut. Sehr riskant, aber wir hatten einen Schutzengel und alles ist gut gegangen. Zur Zeit baut Moussa an dem Stiegenaufgang. Ich warte sehnlichst die Ankunft von Christoph und einigen Freunden die mich unterstützen werden.

Atelier de Couture
Das Atelier de Couture funktioniert hervorragend. Wir haben derzeit 6 Frauen, die sich ihre Ausbildung bezahlt haben. Lamine hat einen zweiten Ausbildungsraum gebaut und das ganze Atelier hat nun verglaste Fenster.
Welch ein Segen, es gibt nun weniger Staub. In Hof haben die Frauen einen Hanger und können bei diesen heißen Temperaturen alle Zuschneidearbeiten und Handarbeiten im Freien machen.
Wir haben vom DED ( Deutsche Entwicklungszusammenarbeit) einen Schneiderinnenkurs bewilligt bekommen und auch den Bau eines WC und einer Dusche. Ich hoffe, dass wir genug Geld haben um einen "Fosse septique" zu bauen. Das ist eine Senkgrube mit mehreren Kammern, in denen Microorganismen ihre Arbeit tun und die Abwasser durch die Kammer der Holzkohle gefiltert zum Bewässern vom Bäumen oder als Nutzwasser verwendet werden können. Es wäre wunderbar, wenn wir in unserem Atelier eine solche "Senkgrube"
einrichten könnten, um ein Beispiel zu geben, da der Zustand der Senkgruben in Agadez besorgniserregend ist. Leider aber kein Thema für die Entwicklungsorganisationen darstellt.

Agadez Allgemein
In wenigen Tagen beginnt der Ramadan und das wird für alle schwer werden, auch für die, die nicht fasten. Es ist noch sehr heiß und die Menschen sind alle mager geworden. Man sieht es allen an, dass der Sommer nicht leicht war. Trotzdem werden viele fasten und vielleicht sogar mehr als sonst, denn auch jetzt ist die finanzielle Lage der Menschen katastrophal und es ist nicht einfach, zweimal am Tag Essen zu bereiten.

Die Schule soll heuer wie versprochen, Anfang Oktober beginnen. Ich frage mich nur, wo die Eltern das Geld für die Bücher und hefte, Bleistifte, Kugelschreiber, Schultaschen, .... hernehmen sollen. Der Staat hat sich der Verantwortung durch das Schaffen von Privatschulen entzogen. In der "Normalschule" gibt es nicht einmal einen Wasseranschluss. Die Kinder bringen Trinkwasser und auch das Wasser zum Tafellöschen von zu Hause mit.

Trotz aller finanzieller Schwierigkeiten die der Niger heute zu tragen hat werden die Spiele der Frankophonie: Sport, Theater, Musik im Dezember beginnen. Die Baufirmen in Niamey arbeiten unter Zeitdruck.
Die Menschen sind vorsichtig geworden und warten, was die Spiele ihnen bringen werden. Die Handwerker aus Agadez haben nicht einmal das Geld um nach Niamey zu fahren, wo sie ihre Produkte zum Verkauf anbieten könnten.
Trotz allem glaube ich, dass das Thema der Dezentralisierung, das nun im Mittelpunkt der Politik steht, weil von der Bevölkerung gefordert, ungeheuer wichtig ist. Die Region Agadez hat sich jedenfalls viel vorgenommen und die neu gewählten Vertreter: Gouverneur, Bürgermeister, Conseiller haben alle Hände voll zu tun, den Forderungen der Menschen und den Wahl- Versprechen gerecht zu werden.

Liebe Freunde, nach diesem ersten Bericht aus Agadez verabschiede ich mich. Ich freue mich auf Nachrichten, Anregungen und vor allem auf alle BesucherInnen.

Lieben Gruß und ar asserat
eva aus agadez
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